Im vergangenen Blogartikel haben wir die größten Stromfresser im Haushalt vorgestellt. An erster Stelle standen veraltete Heizungspumpen. Heute wollen wir diesen Punkt und die Einsparpotenziale moderner Hocheffizienzpumpen näher beleuchten.


Alte Pumpe vs. moderne Hocheffizienzpumpe

Im vergangenen Blogartikel haben wir die größten Stromfresser im Haushalt vorgestellt. An erster Stelle standen veraltete Heizungspumpen. Heute wollen wir diesen Punkt und die Einsparpotenziale moderner Hocheffizienzpumpen näher beleuchten.


Eine veraltete Heizungspumpe verbraucht jährlich im Durchschnitt 450 bis 800 Kilowattstunden (kWh). Das ist häufig mehr Strom als Kühlschrank, Gefriergerät oder andere elektrische Geräte des Haushalts verbrauchen. Experten schätzen, dass eine alte ungeregelte Heizungspumpe rund 10 Prozent des jährlichen Stromverbrauchs eines Durchschnittshaushalts frisst. Dagegen verbraucht eine Hocheffizienzpumpe nur 60 bis 150 Kilowattstunden pro Jahr.

Aber warum ist das so?

Eine Heizungspumpe (auch Umwälzpumpe genannt) ist sehr anschaulich mit dem Herzen vergleichbar. Der Blutkreislauf ist im Gebäude der Wasserkreislauf für das Heizungssystem. Die Rohre und Heizkörper (in denen ebenfalls Rohre laufen) sind die Adern. Das Herz arbeitet mal viel und mal wenig, je nachdem, wie viel Leistung dem Körper abverlangt wird.

Joggen wir oder brauchen wir viel Leistung, pumpt das Herz sehr schnell. Beim Schlafen arbeitet das Herz sehr langsam, es ist sozusagen im Ruhezustand.

Eine geregelte intelligente Hocheffizienzpumpe arbeitet fast genauso. Sie ist nur dann aktiv, wenn sie wirklich gebraucht wird. Wird im Gebäude viel Wärmeenergie benötigt, beispielsweise, wenn es draußen sehr kalt ist und ein Raum schnell warm werden muss, arbeitet die Pumpe mit Höchstleistung.



Im Sommer hingegen, wenn die Räume nicht gewärmt werden müssen, nachts, wenn die Hausbewohner schlafen oder wenn die Heizkörper aktiv von den Bewohnern herunterreguliert werden, arbeitet die Pumpe nur wenig oder gar nicht. Damit das Herz arbeiten kann, braucht es wie alle Muskeln Nahrung. Die Nahrung der Pumpe ist Strom. Viel Arbeit bedeutet viel Stromverbrauch, wenig Arbeit bedeutet wenig Stromverbrauch.

Alte Heizungspumpen sind zumeist ungeregelt. Das bedeutet, dass sie ihre Leistung nicht an den Bedarf anpassen (können). Sie pumpen pausenlos das Heizwasser. Doch diese unermüdliche Arbeit hat ihren Preis: Sie kostet Strom. Wird keine Heizungsleistung benötigt, muss die Pumpe komplett ausgeschaltet werden. Eine alte, ungeregelte Pumpe befördert also pro Jahr 6.000 Stunden oder länger das Heizungswasser in die angeschlossenen Heizkörper.

Vergleichen wir diesen Zustand nochmals mit dem Herzen, so würde dieses pausenlos mit voller Power arbeiten. Es würde keine 50, 60 oder 70 Jahre durchhalten.


Die Einsparpotenziale

Alte Pumpen in Heizungsanlagen aus den 1980er-Jahren ziehen bis zu 200 Watt. Noch in den 1990er-Jahren waren es 75 Watt und mehr elektrische Leistung.

Sie können selbst ganz leicht nachschauen, wie viel Leistung Ihre Pumpe hat. Sie ist mit einem Typenschild versehen. Je nach Alter der Pumpe oder Hersteller ist das Typenschild leicht oder schwierig zu finden. Auf dem Typenschild befindet sich der Hersteller (z. B. Wilo, Grundfos, KSB) sowie die Pumpenleistung in Watt (W). Im Zweifelsfall sollten Sie unter Nennung des Typenschildes bei Ihrem Installateur nachfragen.



Dagegen kommt eine geregelte intelligente Hocheffizienzpumpe dank eines Asynchronmotors mit durchschnittlich 15 Watt Leistung aus. Diese passt ihre Leistung stufenlos an den tatsächlichen Bedarf im Gebäude an. Wenn nur einige Heizkörper aufgedreht sind oder die Nachtabsenkung aktiv ist, pumpt sie deutlich weniger. Auf diese Weise kann sie im Vergleich zu alten Heizungspumpen bis zu 75 Prozent an Strom einsparen.


Beispielrechnung


Für eine Beispielrechnung gehen wir von 6.000 Betriebsstunden pro Jahr aus und einer Leistung von 75 Watt. Dann kommen wir auf einen Jahresstromverbrauch von 450 Kilowattstunden. Bei den aktuell sehr hohen Strompreisen würde der Verbrauchspreis bei ca. 200 Euro liegen (berechnet mit 45 Cent pro kWh). Bei älteren Pumpen kann der Jahresstromverbrauch auch schnell bei 800 Kilowattstunden bzw. die Jahresstromkosten bei 360 Euro ankommen.

Wie bereits angegeben verbraucht eine intelligente Hocheffizienzpumpe nur 60 bis 150 Kilowattstunden pro Jahr. Zum einfacheren Rechnen gehen wir von 100 Kilowattstunden aus. Mit den gleichen Strompreisen wie oben wären das gerade mal 45 Euro pro Jahr. Damit machen die Jahresstromkosten einer neuen Pumpe meist weniger als ein Viertel der bisherigen Stromkosten aus.

Mit einer Umrüstung auf eine moderne Heizungspumpe sparen Sie demnach mindestens 150,- Euro pro Jahr. Die Lebensdauer einer Hocheffizienzpumpe liegt zwischen 10 bis 15 Jahren, Sie können also weit mehr als 1.500 Euro einsparen.


Amortisation der neuen Pumpe


Die Kosten für die Erneuerung der Umwälzpumpe in einem Einfamilienhaus liegen - je nach Montageaufwand und Heizsystem – im Regelfall bei ca. 400 Euro. Dieser Preis versteht sich inklusive Montageleistung durch einen Fachhandwerker. Der Pumpenaustausch mit allen Nebenarbeiten in einem Einfamilienhaus dauert in der Regel nicht länger als zwei Stunden (bei normalen Montagevoraussetzungen ohne Entleeren des Heizsystems). Die Montagearbeiten finden, wenn die Pumpe separat absperrbar ist, nur in der Heizzentrale (z.B. im Keller) statt, also ohne große Beeinträchtigung der Hausbewohner. Eventuell muss die Heizungsanlage entleert und nach den Montagearbeiten wieder gefüllt werden. In diesem Fall muss der Heizungsinstallateur durch alle Räume.



Staatliche Förderung


Da der Staat den Austausch alter, stromfressender Heizungspumpen forcieren will, gibt es seit geraumer Zeit eine staatliche Förderung. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) fördert den hydraulischen Abgleich der Heizungsanlage inklusive der Einstellung der Heizkurve, des Austauschs von Heizungspumpen, der Anpassung der Vorlauftemperatur und der Pumpenleistung sowie Maßnahmen zur Absenkung der Rücklauftemperatur bei Gebäudenetzen seit dem 1. Januar 2021 als Einzelmaßnahme im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) mit einem 20-prozentigen Zuschuss.

Bei angenommenen Kosten von 400 Euro für den Austausch erhalten Sie 80 Euro als Zuschuss vom Staat. Die verbleibenden 320 Euro sind nach etwas mehr als zwei Jahren amortisiert. Viele Fragen zum Thema staatliche Förderungen werden auf der Seite https://www.deutschland-machts-effizient.de des BMWi beantwortet.


Fazit


Die wenigsten ahnen, dass sie oft echte Stromfresser im Keller / Heizungsraum betreiben. In Zeiten hoher Stromkosten lohnt sich ein Blick auf die Heizungspumpe also allemal. Ist Ihre Pumpe älter als fünf Jahre oder wird auf dem Typenschild eine Leistungsaufnahme von mehr als 30 Watt angezeigt, sollten sie über einen Austausch nachdenken. Bei viel höherem Leistungswerten (also Pumpen aus den 90er-Jahren oder älter) ist es sogar sehr empfehlenswert.


Übrigens


Würden in Deutschland alle ungeregelten Pumpen in Wohngebäuden ausgetauscht, entspräche das Einsparpotenzial der jährlichen Energiemenge eines Atomkraftwerks oder vier konventioneller Kraftwerke. Gleichzeitig spart dies mindestens sieben Millionen Tonnen CO2 pro Jahr.




Bilder:

Bildquelle Umwälzpumpe: Von Cschirp, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=17353760 Von Cschirp, CC BY-SA 3.0, Link Bild Sindelfingen Haus & Energie 2018: Von Ra Boe / Wikipedia, CC BY-SA 3.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=66710741 Von Ra Boe / Wikipedia, CC BY-SA 3.0de, Link