Die Strompreise steigen und steigen. So langsam spüren wir alle die Auswirkungen in der Haushaltskasse. Aber wie soll man im Alltag Strom einsparen? Im Dunkeln sitzen oder mit der Hand spülen? Wir haben für Sie herausgefunden, wo die größten Stromfresser im Haushalt lauern und was Sie dagegen tun können.
Veraltete Technik ist das Problem: Heizungspumpen
Stromfresser Nummer 1 sind alte Heizungspumpen. Sie verbrauchen jährlich im Durchschnitt 500 bis 800 Kilowattstunden, denn sie arbeiten rund um die Uhr, ohne den Bedarf zu beachten. Bei einem Einfamilienhaus mit drei Personen läge der Verbrauch einer modernen Heizungspumpe im Vergleich nur bei 60 bis 150 Kilowattstunden pro Jahr. Bei den aktuellen Strompreisen würde man mit der Umrüstung also jedes Jahr etwa 100 – 150 Euro sparen.
Richtig nutzen: elektrischer Herd
Wer hätte das gedacht: Der Elektroherd ist der zweit größte Stromfresser, denn er verbraucht in einem Drei-Personen-Haushalt im Jahr rund 445 Kilowattstunden. Dabei ist es keine Kunst, den Verbrauch zu senken. Passen Topfgröße und Herdplattengröße zusammen, verschwendet man weniger Energie. Auch hochwertiges Kochgeschirr macht einen Unterschied. Und warum nicht mal die Kochplatte etwas früher abschalten und die Restwärme zum Garen nutzen? Vielleicht werden dann aus ungefähr 90 Euro im Jahr deutlich weniger.
Abtauen und geschickt nutzen: Gefrierschrank
Auf Platz drei befindet sich einer der üblichen Verdächtigen: der Gefrierschrank. Schon seit Langem weiß man, dass das lange Öffnen der Tür massiv Energie kostet. Was kann aber sonst noch tun, um die ca. 415 Kilowattstunden im Jahr etwas zu drosseln? Zwischendurch regelmäßig abschalten kann man ihn nicht, aber dafür von Zeit zu Zeit abtauen und ihn nicht in die Nähe von Hitzequellen wie Herd oder Heizung stellen. Außerdem sollte er nicht kälter als -18 Grad eingestellt sein.
Aufräumen und überlegen: Kühlschrank
Der kleine Bruder des Gefrierschranks steht ihm im Energieverbrauch nicht viel nach – auch er braucht bei drei Personen jährlich um die 330 Kilowattstunden. Reduzieren lässt sich dieser Verbrauch nur durch energieeffiziente Geräte und kurzes Öffnen der Tür. Letzteres gelingt, wenn der Kühlschrank aufgeräumt und nach Kategorien geordnet ist. Gibt es zum Beispiel eine feste Käse-Etage, fällt der Blick automatisch auf den benötigten Frischkäse und die Tür ist Ruck-Zuck wieder zu.
Hell muss nicht teuer sein: Lampen
Ebenso viel Strom wie für den Kühlschrank wird von drei Personen auch jährlich für die Beleuchtung verbraucht. Umgerechnet sind das zwischen 60 und 70 Euro im Jahr. Dabei ist es hier ganz einfach: Ein Umrüsten auf LED- oder zumindest Energiesparlampen reduziert den Stromverbrauch auf höchstens ein Fünftel und kann letztendlich dann bei nur noch ca. 10 Euro liegen.
Nicht nur Einzelteile: Wäschetrockner
Nur knapp unter dem Kühlschrank und der Beleuchtung liegt der Wäschetrockner. Mit ungefähr 325 Kilowattstunden kommen auch hier über 60 Euro jährlich zusammen. Sparen kann man durch Geräte mit hoher Energieeffizienzklasse, das regelmäßige Leeren des Fusselsiebs, gut vorgeschleuderte Wäsche und eine volle Trommel. Oder aber man nutzt die völlig kostenfreie Sonne in den schönen Monaten.
Gut füllen: Geschirrspüler
Mit rund 245 Kilowattstunden verbraucht der Geschirrspüler zwar nur rund die Hälfte der Heizungspumpe und des Herdes. Trotzdem lässt sich auch hier ein bisschen sparen. Der Geschirrspüler sollte zum Beispiel stets gut gefüllt sein. Beim Kauf lohnt sich auch hier eine hohe Energieeffizienzklasse, besonders hinsichtlich des Wasserverbrauchs. Dass Handspülen effizienter ist, bleibt hingegen eine Milchmädchenrechnung: Spülen mit der Maschine braucht im Durchschnitt 50 Prozent weniger Wasser und 28 Prozent weniger Energie als Handspülen, lautet das Ergebnis einer Vergleichsstudie der Universität Bonn.
Nicht zu heiß: Waschmaschinen
In einem Drei-Personen-Haushalt sind es etwa 200 Kilowattstunden jährlich – oder ca. 40 Euro Stromkosten. Doch auch die können durch ein energieeffizientes Gerät noch gedrosselt werden. Ergänzend machen sich niedrigere Waschtemperaturen (bis 60 Grad), der Verzicht auf die Vorwäsche, Waschen im Eco-Programm und eine voll beladene Maschine positiv bemerkbar.
Kein Stand-by: Fernsehgeräte
Knapp über dreißig Euro oder etwas unter 200 Kilowattstunden kostet uns das Fernsehvergnügen. Wer Strom sparen möchte, kann mit einer Steckdosenleiste zum Abschalten ganz einfach den Stand-by-Modus austricksen. Dann reduziert sich der Stromverbrauch enorm.
Fazit:
Neue Geräte zahlen sich schnell aus. Wer die Anschaffungskosten aufbringen kann, sollte daher alte Geräte mit schlechter Energieeffizienzklasse austauschen. Eine kleine Beispielrechnung zeigt, wie schnell sich der Kauf amortisiert: Bei einer alten Heizungspumpe gibt man zwischen 125 und 200 Euro für Strom im Jahr aus. Die Kosten für eine neue Heizungspumpe liegen – je nach Montageaufwand und Heizsystem – bei 350 bis 400 Euro inklusive Montage. Durch den geringeren Stromverbrauch spart man aber jährlich zwischen 75 und 150 Euro. Damit hat man die Anschaffungskosten nach drei bis sechs Jahren wieder wettgemacht und spart danach richtig.