Diese Frage nach der besten Heizung ist für Hausbesitzer enorm wichtig. Effizient und möglichst nachhaltig soll sie sein – darin sind sich die meisten einig. Doch eine pauschale Lösung gibt es nicht. Zunächst stellen wir Ihnen die beliebtesten Heizungsarten in Deutschland kurz vor:


Ölheizung (Öl-Brennwertkessel)

Eine Ölheizung erzeugt Wärme für Heizung und Warmwasserbereitung durch die Verbrennung von Heizöl, das in Tankanlagen vor Ort gelagert wird. Die Heizungsart kommt bei mehr als ein Viertel aller deutschen Wohngebäude zum Einsatz. Allerdings sind mehr als 35 Prozent aller Heizungen in Deutschland heute bereits 20 Jahre und älter, so das Ergebnis einer Untersuchung des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft e. V. (BDEW).



Leider sind die alten Ölheizungen nicht sehr effizient und umweltfreundlich. Sie verbrauchen häufig mehr Energie als nötig. Moderne Öl-Brennwertkessel sorgen hingegen für eine hohe Effizienz. Das liegt daran, dass sie zusätzlich zur Wärme durch die direkte Verbrennung des Öls auch im Abgas vorhandene Energie nutzen, die früher ungenutzt durch den Schornstein verschwand. Dieser sogenannte Brennwerteffekt führt dazu, dass sie bis zu 98 Prozent der im Brennstoff Öl gespeicherten Energie nutzen. Das reduziert den Verbrauch, senkt die Heizkosten und hilft, auch das Klima zu schützen.


Gasheizung (Gas-Brennwertkessel)



Im Grunde funktioniert die Gasheizung wie die Ölheizung, nur dass sie statt Öl Gas für Warmwasser und Heizung verbrennt. Die Technologie wurde im Laufe der Zeit ständig weiterentwickelt. Heute erreichen moderne Gasheizungsanlagen wie moderne Ölheizungen durch die Nutzung des Brennwerteffekts Wirkungsgrade von bis zu 98 Prozent. So machen sie die im Brennstoff gespeicherte Energie für die Beheizung von Gebäuden und Warmwasser nutzbar.


Pelletheizung



Eine Pelletheizung gewinnt die Energie für Heizung und Warmwasser aus der Holzverbrennung. Dabei kommen sogenannte Holzpresslinge, die in ihrer Form und Größe genau genormt sind, zum Einsatz. Durch einen automatischen Fütterungsmechanismus wird der Brenner permanent mit den Pellets gefüttert. Diese Heizungsart ist beliebt, weil sie umweltfreundlich ist und mit nachwachsenden Rohstoffen heizt.


Wärmepumpe



Die Wärmepumpe nutzt thermische Energie, die in Luft, Erde oder Wasser gespeichert ist. Anders als bei Holz-, Öl- oder Gasheizungen wird also kein Brennstoff verbrannt. Vielmehr wird die Energie über einen komplizierten technischen Prozess gewonnen. Das funktioniert im Grunde wie ein umgekehrter Kühlschrank. Die Umweltenergie der Wärmepumpe kann aus verschiedenen Quellen gewonnen werden. Zur Auswahl steht dabei die Nutzung der thermischen Energie aus der Luft, dem Erdreich und dem Grundwasser.

Weitere Infos zur Funktion einer Wärmepumpe finden Sie übrigens hier: https://de.wikipedia.org/wiki/W%C3%A4rmepumpe .


Entscheidungskriterien

Die Entscheidung für die richtige Heizungsart hängt von mehreren Faktoren ab: Die Kosten (für Anschaffung und Betrieb / Heizkosten), der vorhandene Platz, die Vorlauftemperatur der Heizflächen und die Frage, ob man mit fossilen Brennstoffen oder erneuerbaren Energien heizen möchte.


Kosten

Anschaffungskosten

Die Anschaffungskosten für eine neue Gas- oder Ölheizung sind im Vergleich zu anderen Kesselarten eher niedrig. Eine neue Ölheizung (Öl- Brennwertkessel) liegt zwischen 7.500 bis 11.000 Euro, eine neue Gasheizung (Gas-Brennwertkessel) zwischen 6.000 bis 9.500 Euro.

Ebenfalls sehr beliebt, weil deutlich umweltfreundlicher, ist die Pelletheizung. Hier muss man mit 18.000 bis 24.000 Euro für eine Neuanschaffung rechnen.

Den höchsten Investitionsaufwand hat die Wärmepumpe. Das liegt an dem hohen Initialaufwand. Großflächige Kollektoren, tiefe Bohrungen oder Brunnenanlagen bei Erd- und Wasser-Wärmepumpen erzeugen schnell Anschaffungskosten in Höhe von 12.000 bis 20.000 Euro für eine Erd- oder Wasser-Wärmepumpe.

Besonders interessant sind die staatlichen Förderungen für erneuerbare Energien. Diese können je Anlagenkonzept variieren.


Betriebskosten



Die Art des Brennstoffs bzw. dessen CO2 Ausstoßes hängt stärker denn je sehr eng mit den Betriebskosten zusammen. Denn der Staat möchte fossilen Heizungsarten vom Markt drängen und soweit wie möglich auf umweltfreundliche und ressourcenschonende Heizungen setzen. Deshalb gibt es seit Anfang 2021 die sogenannte CO2-Steuer. Bei der CO2-Steuer, oder auch Kohlenstoffsteuer, handelt es sich um eine Steuer auf die Emission von Kohlendioxid. Ziel der CO2-Abgabe ist es, die aus diesen Emissionen resultierenden Auswirkungen – wie die globale Erwärmung oder die Versauerung der Meere – mithilfe eines höheren Kohlenstoffpreises zu verringern.

Demzufolge ist klar, dass das Heizen mit Öl und Gas aufgrund der CO2-Steuer in Zukunft teuer werden wird. Ein Rechenbeispiel:

Der durchschnittliche Heizölverbrauch lag in den vergangenen Monaten bei 15,2 Litern pro m2. Das sind bei einem 110 m2 großes Einfamilienhaus rund 1.670 Liter Heizöl. Die Durchschnittskosten lagen bei 1.400 € pro Jahr.
Die Kosten für Gas liegen im gleichen Bereich. Zusätzlich werden Kosten durch die CO2-Steuer anfallen, die bis 2025 jährlich auf etwa 300 Euro ansteigen. Bei Gas würden sich die Kosten auf etwa 200 Euro belaufen. Und die CO2-Steuer fällt deutlich höher aus, wenn der Verbrauch steigt.

Besser dran ist die Pelletheizung zu sein. Denn auf Holzpellets wird eine CO2- Steuer nicht erhoben!

Von den Betriebskosten her ist Wärmepumpenheizung der Gewinner. Sie beziehen ihre Energie aus der Umgebung, verbrennen also überhaupt keine Brennstoffe und geben damit auch keine Emissionen ab. Man ist unabhängig von Lieferanten, Preisen und einer CO2-Steuer. Allerdings entstehen Stromkosten, die jedoch nur einen Bruchteil dessen ausmachen, als würde ausschließlich mit einer Stromheizung geheizt.


Entscheidungskriterium Platz

Es geht leider bei der Wahl der richtigen Heizung nicht nur um die Kosten, sondern auch um den zur Verfügung stehenden Platz. Das betrifft vor allem Bestand- bzw. Altbauten. Denn hier kann nicht schnell ein zusätzlicher Keller für einen Öl-Tank oder einen Pellets-Gewebetank bereitgestellt werden.

Klar ist, dass die Gasheizung den geringsten Platz benötigt, denn der Brennstoff kommt aus einer Leitung und muss nicht gelagert werden. Danach folgt die Wärmepumpe, hier wird meist ein zusätzlicher Pufferspeicher als hydraulische Entkopplung und zur Vermeidung eines Taktbetriebs verwendet. Für eine Pelletheizung kann häufig der alte Aufstellort der Öl-Tanks für eine Pellet Lager verwendet werden. Dabei sind jedoch bestimmte Anforderungen an den Lagerraum wie z.B. Feuchte, Belüftung etc. zu berücksichtigen.


Der Umweltaspekt

Letztendlich ist die Wahl der richtigen Heizung auch immer Entscheidung, wie umweltschonend man heizen möchte. Wer eine möglichst umweltschonende Heiztechnik nutzen möchte, wird mit Wärmepumpe in Kombination mit Photovoltaik und Solarthermie sicherlich eine der besten Lösung finden. Allerdings stehen dieser Entscheidung deutlich höhere Kosten als bei konventionellen Lösungen gegenüber.


Fördermöglichkeiten für eine neue Heizung



Eine staatliche Förderung für neue Heizungen beziehungsweise für die Heizungsmodernisierung ist seit Jahren etabliert. Die staatliche Förderung erfolgt in erster Linie über das BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle) und die KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau). Die Förderung erfolgt über Zuschüsse oder Kredite, deren Höhe sich nach Gebäudetyp und Umfang der Maßnahme richtet. Die Modernisierung einer Heizung wird mit bis zu 35 % vom Staat gefördert.

Weitere Informationen und alle Förderprogramme finden Sie auf der Webseite des BAFA unter https://www.bafa.de/DE/Energie/Energieeffizienz/Heizungsoptimierung/heizungsoptimierung_node.html

db tec berät Sie gerne in allen Belangen rund um eine Heizungsmodernisierung und der staatlichen Fördermöglichkeiten.

Quellen: https://heizung.de.